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KI für ein besseres Matching zwischen Kandidaten und Positionen 

19/12/2024

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Künstliche Intelligenz im Recruiting: Schnellere und fairere Verfahren, aber menschliche Expertise bleibt unersetzlich.

© Martin Krill, geschäftsführender Gesellschafter der HAGER Executive Consulting GmbH 

Auch im Recruiting ist künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken. Sie hilft dabei, die richtigen Interessenten schneller mit passenden vakanten Stellen zusammenzubringen und führt so zügigeren und auch faireren Besetzungsverfahren. Gleichwohl werden die smarten Maschinen die menschlichen Recruiter nicht überflüssig machen. Ihr Know-how bleibt gerade bei der Einschätzung von Soft Skills, Teamdynamiken oder der kulturellen Passung eines Kandidaten unabdingbar. Diese Aspekte kann KI nicht bewerten, sagt Martin Krill. Im Interview verrät der CEO bei HAGER Executive Consulting auch, wie Unternehmen die durchaus vorhandene Skepsis von Bewerbern gegenüber künstlicher Intelligenz im Recruiting abbauen können.

Wie kann der Einsatz von KI die Recruiting-Prozesse verändern? Können Sie konkrete Vorteile nennen, die Sie durch diese Technologien erzielen konnten?

KI verändert Recruiting-Prozesse grundlegend, indem sie sie schneller, objektiver und präziser macht. Durch automatisierte Analysen können Lebensläufe effizienter ausgewertet werden, was Zeit spart und Recruitern ermöglicht, sich auf strategische Aufgaben wie die Einschätzung von Teamdynamiken zu konzentrieren.

Zudem sorgt KI für ein besseres Matching zwischen Kandidaten und Positionen, reduziert Vorurteile und macht Entscheidungen fairer. Auch die Candidate Experience profitiert: Prozesse werden transparenter, und durch personalisierte Kommunikation fühlen sich Bewerber besser betreut.

In einer Branche, in der Schnelligkeit und Präzision entscheidend sind, bietet KI einen klaren Vorteil – ergänzt durch den menschlichen Faktor, welcher nach wie vor unersetzlich bleibt.

Sie heben mit AIQA die Kombination aus KI und menschlicher Intelligenz hervor. Wie stellen Sie sicher, dass der menschliche Faktor im Auswahlprozess nicht verloren geht? 

Die Kombination aus KI und menschlicher Intelligenz ist nur dann erfolgreich, wenn beide gezielt eingesetzt werden. KI übernimmt bei uns vor allem die Analyse großer Datenmengen, wie die Bewertung von Lebensläufen oder das Matching von Kandidaten mit Positionen. Dadurch wird der Prozess effizienter, aber die finale Entscheidung liegt immer bei erfahrenen Beratern.

Der menschliche Faktor bleibt entscheidend, insbesondere bei der Einschätzung von Soft Skills, Teamdynamiken oder der kulturellen Passung eines Kandidaten. Diese Aspekte kann KI nicht bewerten.

Deshalb setzen wir auf eine klare Arbeitsteilung: KI unterstützt mit datenbasierten Erkenntnissen, und unsere Berater konzentrieren sich auf das Persönliche – wie individuelle Gespräche und tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Kunden und Kandidaten.

So schaffen wir eine Balance, bei der Technologie den Prozess optimiert, ohne dass der menschliche Kern des Recruitings verloren geht.

Datenschutz ist ein zentrales Thema, besonders bei KI-Lösungen wie HAGER-GPT 4o. Wie garantieren Sie eine datenschutzkonforme Nutzung Ihrer KI-Technologien, und wie reagieren Kandidaten auf deren Einsatz?

Datenschutz steht bei uns an erster Stelle, besonders beim Einsatz moderner KI-Lösungen wie HAGER-GPT 4o. Um eine datenschutzkonforme Nutzung zu gewährleisten, setzen wir ausschließlich auf gesicherte Cloud-Infrastrukturen wie Microsoft Azure, die höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und den europäischen GDPR-Vorschriften vollständig erfüllen. Ein Datenaustausch mit Plattformen außerhalb Europas, wie den USA, findet nicht statt.

Alle Kandidaten werden im Rahmen des Projekts transparent über den Umgang mit ihren Daten informiert und erhalten eine DSGVO-konforme Vereinbarung. Wichtig ist dabei: Die Daten werden ausschließlich für das jeweilige Projekt genutzt und nach Abschluss weder nachträglich verarbeitet noch anderweitig verwendet.

Diese klare Begrenzung und Transparenz schaffen Vertrauen bei den Kandidaten, die unsere Sensibilität im Umgang mit ihren persönlichen Daten schätzen. So können wir modernste KI-Technologie nutzen, ohne Kompromisse beim Datenschutz einzugehen.

Studien zeigen, dass Bewerber KI oft als unpersönlich empfinden. Wie gestalten Sie Ihre Prozesse, um Transparenz und Vertrauen in den Einsatz von KI zu schaffen? 

Ja, Studien wie der Internationalen Hochschule Erfurt oder der Stanford University zeigen, dass Bewerber oft skeptisch auf den Einsatz von KI im Recruiting reagieren, da ihnen die Transparenz in den Prozessen fehlt. Ein offener Umgang mit diesen Technologien ist daher entscheidend, um Vertrauen zu schaffen.

Unternehmen können durch klare Kommunikation den Nutzen von KI hervorheben. Zum Beispiel zeigt sich, dass Bewerber positive Aspekte wie die Geschwindigkeit und Objektivität von KI-basierten Prozessen schätzen, wenn sie transparent informiert werden. Laut der Studien sind Werte wie Ehrlichkeit, ein wertschätzender Umgang und persönlicher Kontakt weiterhin entscheidend, um eine positive Candidate Experience zu gewährleisten.

Ein Ansatz, um KI menschlicher wirken zu lassen, ist die Kombination von automatisierten Systemen mit menschlicher Interaktion. Beispielsweise können personalisierte Rückmeldungen oder erklärende Schritte zur KI-Entscheidung Vertrauen schaffen. Zudem helfen transparente Prozesse dabei,

Missverständnisse zu vermeiden, etwa durch die Möglichkeit, Ergebnisse zu hinterfragen oder im Gespräch zu vertiefen.

Durch diese Maßnahmen bleibt die Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlichem Feingefühl erhalten, was langfristig nicht nur das Vertrauen der Kandidaten stärkt, sondern auch die Employer Brand positiv beeinflusst.

Der persönliche Kontakt und die Beziehung, die unsere Berater zu Bewerbern und Kunden pflegen, ist und bleibt entscheidend.

Mit Ihren neuesten KI-Entwicklungen wie HAGER-GPT 4o und dem Candidate Score gehen Sie neue Wege im Recruiting. Welche weiteren Potenziale sehen Sie in diesen Technologien, und wohin werden sich diese entwickeln?

KI-Technologien wie HAGER-GPT 4o und der Candidate Score haben das Potenzial, die Effizienz und Präzision im Recruiting weiter zu steigern. Sie können nicht nur Prozesse automatisieren, sondern auch durch datenbasierte Analysen tiefere Einblicke bieten. Beispielsweise könnten KI-Modelle in Zukunft noch bessere Vorhersagen über die Passung eines Bewerbers zu Organisationskulturen liefern oder frühzeitig Hinweise auf mögliches Entwicklungspotenzial geben.

Ein weiterer Bereich ist die Personalisierung. KI könnte stärker auf individuelle Bedürfnisse von Unternehmen und Kandidaten eingehen und so maßgeschneiderte Vorschläge liefern. Zudem wird erwartet, dass KI zunehmend Soft Skills und emotionale Intelligenz bewerten kann – natürlich in enger Zusammenarbeit mit menschlichen Beratern.

Langfristig könnte sich das Recruiting durch KI in Richtung einer nahtlosen, interaktiven Erfahrung entwickeln, bei der Kandidaten aktiv in den Prozess eingebunden werden. Diese Entwicklungen bieten die Chance, sowohl die Candidate Experience als auch die Qualität der Besetzungen auf ein neues Niveau zu heben.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen beim Einsatz von KI im Recruiting, und wie adressiert HAGER diese?

Die größten Herausforderungen beim Einsatz von KI im Recruiting liegen in der Akzeptanz, Transparenz und im Datenschutz. Bewerber empfinden KI oft als unpersönlich und sind besorgt über die Nutzung ihrer Daten. Hier ist es wichtig, den Prozess offen zu gestalten und klar zu kommunizieren, wie und warum KI eingesetzt wird.

Ein weiteres Risiko besteht in der Abhängigkeit von Daten. Verzerrte oder unvollständige Daten können zu fehlerhaften Entscheidungen führen. Deshalb setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit zwischen KI und erfahrenen Beratern, um solche Risiken zu minimieren.

Auch ethische Aspekte, wie der Umgang mit Vorurteilen in den Algorithmen, spielen eine Rolle. Wir bei HAGER adressieren dies durch kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Systeme, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse fair und objektiv bleiben.

Insgesamt zeigt sich: Die größte Herausforderung ist, die Balance zwischen technologischer Innovation und dem menschlichen Faktor zu wahren – ein Anspruch, der nur durch Transparenz, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein erfüllt werden kann.

Über die Person

Martin Krill – Geschäftsführender Gesellschafter bei HAGER Executive Consulting

Martin Krill ist seit 2004 geschäftsführender Gesellschafter der HAGER Executive Consulting GmbH und Ansprechpartner sowie Experte für die Bereiche „Digital & Technology“. Als erfahrener Executive-Search-Berater hat er in den letzten 20 Jahren Unternehmen erfolgreich bei der Besetzung anspruchsvoller Führungspositionen unterstützt. Dabei ist es ihm besonders wichtig, dass die Ergebnisse einen echten Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. Martin Krill ist seit den 1990er Jahren fest in der IT-Branche verwurzelt. Er hat die Entwicklung von HAGER und die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dieser Branche maßgeblich geprägt. 

Quellenhinweis: Das Originalwerk bei HR-Insider kann hier entnommen werden: https://hr-insider.de/ki-matching/

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