Wo der Kunde auf Nachhaltigkeit achtet, punkten Unternehmen, die Nachhaltigkeit beweisen. So wird Sustainability zum Win-Win-Faktor. Damit dies gelingt, bedarf es jedoch einer Strategie und kompetenter Führung. Wie Unternehmen das wachsende Verantwortungsbewusstsein in Sachen Nachhaltigkeit zielführend nutzen können besprechen wir mit Martin Krill, CEO von HAGER.
Nachhaltigkeit: vom Nischenthema zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor
Noch vor wenigen Jahren galt Nachhaltigkeit als Nischenthemen für einen kleinen Teil der Gesellschaft. Die Verknüpfung grundlegender Aspekte der Sustainability mit vergleichsweise hohen Kosten erlaubten es Unternehmen, diese Strömung weitgehend zu ignorieren und weiterhin über Verfügbarkeit und Preis zu argumentieren. In den letzten Jahren hat sich dieses Bild zunehmend und mit immer höherer Geschwindigkeit verändert. Nachhaltigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und kann auch von Unternehmen nicht mehr ignoriert werden.
Eine Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung unter 16.000 Unternehmen ergab bereits 2019, dass mehr als ein Drittel (36,2 %) der ausdrücklichen Nachfrage ihrer Kunden nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen begegnen. Entsprechend betrachten rund 43 Prozent der befragten Unternehmen Nachhaltigkeit als Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie, den 30 % von ihnen auch trotz höherer Kosten verfolgen.
Sustainability als Mindset der Corporate Identity
Anhand dieser Zahlen wird nicht zuletzt deutlich, dass es sich beim Thema Sustainability für Unternehmen um eine Grundsatzentscheidung handelt. Damit verbunden handelt es sich um ein übergeordnetes Mindset. Anders ausgedrückt: Wo in Unternehmen Sustainability nicht aktiv und aus Überzeugung gelebt wird, ist das Thema zum Scheitern verurteilt. So muss zum Beispiel im ersten Schritt die Bereitschaft bestehen, Aufwand zu betreiben, bewährte Pfade zu verlassen und dabei auch Kosten in Kauf zu nehmen.
„In den ersten Jahren der Verbreitung des Themas Sustainability sind viele Unternehmen eher pragmatisch vorgegangen“, erinnert sich Martin Krill, geschäftsführender Gesellschafter von HAGER. „Hier sind Phänomene wie Greenwashing und Greenscamming entstanden. Mit diesen sich jedoch die wenigsten Unternehmen langfristig gegenüber zunehmend kritischen und informierten Kunden behaupten konnten. Weitaus besser gefahren sind Unternehmen, die das Thema Nachhaltigkeit ehrlich in ihre Unternehmens-DNA integriert haben.“
Nachhaltigkeit kommt von oben
Um sich langfristig als Erfolgsfaktor beweisen zu können, muss Sustainability das gesamte Unternehmen als zentrales Motiv durchdringen. Damit verbunden ist es zudem unverzichtbar, Ergebnisse zu messen und zu dokumentieren, um Nachhaltigkeit als Prozess dauerhaft voranzutreiben und weiterzuentwickeln. Der Gesamterfolg steht und fällt dabei mit der Bereitschaft und der Kompetenz der Führungsebene. Insbesondere der anspruchsvolle Transformationsprozess kann nur gelingen, wenn auch hier aus Überzeugung gestaltet und gesteuert wird. Das bedeutet aber auch, dass für Unternehmen ein zusätzlicher Aufwand im Bereich der Qualifizierung oder aber ein weiterer Aspekt bei der Auswahl geeigneter Führungskräfte entsteht.